Heimat
„Gott mit dir, du Land der Bayern! Heimaterde, Vaterland!“
So begann die Bayernhymne, bevor wir bewusst von „deutscher Erde“ zu singen begannen. Heimatliche Gefühle beschleichen uns, wenn uns Umgebung vertraut, die Verhältnisse angenehm und die Menschen in der Nachbarschaft lieb sind. Heimat ist dort, wo wir mit Überraschungen gut zurecht kommen, weil sie uns letztlich nicht beirren können. Heimat ist da, wo wir uns selbst in dunklen Zeiten sicher fühlen, wo unsere „Seele baumeln“ mag.
So lange wir uns darin bestärken, Eigenheiten zu tolerieren, Gemeinsamkeit zu kultivieren, die Traditionen zu wahren und gemeinsame Werte zu praktizieren, werden wir Bayern als Heimat auch für junge Menschen attraktiv halten.
In diesen Tagen neu und diskussionswürdig wird die Auseinandersetzung mit den Fragen einer gezielten Aufnahme des Fremden in ein Konzept des Vertrauten, wo
- unterschiedliche Weltanschauungen aufeinander prallen,
- Religionen unvereinbar miteinander scheinen,
- Traditionen anderer nicht angenommen werden,
kann ein zeitgemäßes Heimatverständnis nicht wachsen. „Wir müssen aufhören zu fremdeln!“ Die Formulierung der Bayern für den erforderlichen Integrationsprozess beschreibt besser, was zu tun ist als jeder wissenschaftliche Begriff.