Tage der offenen Tür
»Eine Krone für die Kulturstadt« Auf den ersten Blick hat das lichtdurchflutete neue Foyer im ersten Stock des Aschaffenburger Stadttheaters mit dem alten Entree nichts mehr gemein. Bei genauem Hinsehen indes konnten die Ehrengäste, die gestern beim Festakt als erste nach dem dreieinhalbjährigen Umbau die wiedereröffnete Spielstätte in Besitz nahmen, die Lampen wiedererkennen, die schon im alten Eingangsbereich für Erleuchtung sorgten.
Die mit einer Messingkrone umkränzten Glasleuchter erhellen nun die zeitgenössische Architektur des neuen Treppenaufgangs und illustrieren im Detail das Zusammenspiel von Altem und Neuem, das nahezu alle Redner des nachmittäglichen Festakts zum 200. Jubiläum des Theaters ansprachen.
Über 400 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kirche, Kultur, Verwaltung und Schulen sowie der am Bau Beteiligten waren gekommen. Außerdem die Bürgermeister aller drei Aschaffenburger Partnerstädte: John Hulbert aus dem schottischen Perth, Arkos Kriza aus Miskolc (Ungarn) und Emmanuel Lamy aus der französischen Partnerstadt Saint-Germain-en-Laye.
Mit einer pointenreichen und mit viel Applaus bedachten Festrede ließ der Präsident des bayerischen Musikrats und frühere Wissenschaftsminister Thomas Goppel die Geschichte des Aschaffenburger Theaters Revue passieren: vom von der katholischen Bevölkerung anfangs misstrauisch beäugten »Propf«, den Fürstbischof Karl-Theodor von Dalberg im aufklärerischen Impetus in die Kleinstadt setzte, bis zum Gemeinschaft und Gesellschaft stiftenden Bürgertheater. Eine wechselvolle Historie voller Glanzpunkte und jähen Abstürzen, wie Goppel kenntnisreich rekapitulierte. Auch von der Theaterbegeisterung im eigenen Elternhaus berichtete der in Aschaffenburg aufgewachsene Sohn des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel.
»Ich bin mir sicher, dieses Haus wird der Kulturstadt Aschaffenburg dauerhaft die Krone aufsetzen«, betonte Oberbürgermeister Klaus Herzog in seiner Begrüßung. Sein Wunsch: Das Theater möge kultureller Mittelpunkt für alle Bürger werden. …
Quelle: Main Netz vom 29.10.2011, http://www.main-netz.de/nachrichten/region/aschaffenburg/aschaffenburg-stadt/200jahretheateraschaffenburg/art161460,1854945, zuletzt aufgerufen am 1.11.2011